Die Geschichte des Rächers der Enterbten, des Beschützers
der Witwen und Waisen, verlegt in ein vermenschlichtes Tierreich, wurde
als Zeichentrickfilm im Jahre 1973 ein Welterfolg. Das einzige Studio,
dem ein solcher Geniestreich zu dieser Zeit gelingen konnte, war natürlich
Disney. Der Filmbewertungsstelle der Spitzenorganisation der deutschen
Filmwirtschaft war ein solches Werk denn konsequenterweise auch ein "Prädikat
wertvoll" wert.
Robin Hood ist in dieser Geschichte natürlich ein Fuchs, Little
John ein Bär, der Möchtegernmonarch Prinz John ein Löwe,
der im Vergleich zu seinem Bruder König Richard Löwenherz jedoch
nur eine jämmerliche Kopie des Originals darstellt. Aus dieser Personenkonstellation
entwickelt sich in kürzester Zeit ein Film, dem es gelingt, die Balance
zwischen familiengerechter, witziger Unterhaltung auf der einen Seite zu
halten, ohne aber auf der anderen Seite die Originalgeschichte aus den
Augen zu verlieren, die immerhin eine Parabel auf wahren Heldenmut darstellt.
So ist der Fuchs Robin Hood kein Held, der die Schlacht benötigt,
um sich als Befreier feiern zu lassen. Er bleibt stets eine Figur, die
in Wirklichkeit nichts anderes als ein bisschen Frieden, Ruhe und natürlich
Liebe sucht, die in Gestalt von Lady Marian (selbstverständlich auch
eine Füchsin) daherkommt.